Kreidkeller, Annaberg, Saumagen, Kronenberg, Steinacker, Kobnert

Kreidkeller
Der Name bezieht sich auf den vor rund 25 Millionen Jahren entstandenen kalkhaltigen Boden der Weinlage. Ein historischer Beleg aus dem Jahre 1583 weist vermutlich auf die Bodenbeschaffenheit des Flurstücks: krümeliger Boden. Im Jahr 1784 wird das Flurstück "Kreedkeller" genannt, auch das ist ein Hinweis auf Kalkvorkommen und Kalkabbau.
Bodenart: lehmiger Sandboden, mit Sandsteingeröll, stellenweise Hangschuttboden (Buntsandstein)

Annaberg
Im Jahre 1545 wird erstmals eine Ziegelhütte der Grafen von Leiningen im Borntal erwähnt. Die im Dreißigjährigen Krieg zerstörte Ziegelei wurde 1683 wieder aufgebaut. Ab dem Jahre 1790 war dem damaligen Pächter der Ausschank von Wein auf der Ziegelhütte erlaubt, den er auf „zwei Morgen Wingertsfeld“ erwirtschaftete. In den 1870er Jahren erwarb Louis Fitz das Gut, das er nach dem Vornamen seiner Frau Anna nannte. Später wurde daraus der Name der Weinlage "Annaberg".
Bodenart: lehmiger Sandboden, tertiärer Kalksteinverwitterungsboden, Lehme, stark wechselnd

Saumagen
Die Weinlage Saumagen gibt es seit dem 19. Jahrhundert. Sie liegt am westlichen Ortsrand und gilt als die beste Lage Kallstadts. Das Gebiet umfasst knapp 40ha, was einer Fläche von etwa 66 Fußballplätzen entspricht. Aus den Ertrag der Lese lassen sich jährlich ca. 300.000 Flaschen Wein abfüllen.
Bodenart: kalkhaltiger Lehmboden (tertiärer Kalk), Löß. Stellenweise Kalksteinverwitterungsboden.

Kronenberg
Im Lagennamen spiegeln sich die ehemaligen Besitzverhältnisse wider. Zinsen der 1704 ausgestorbenen Familie Cronenberg/Cronenburg sind seit dem Jahre 1538 in der Gemarkung Kallstadt und Ungstein nachweisbar. Der Kallstadter Kronenberg liegt im Südosten von Kallstadt. Die Ritter von Kronenberg im Taunus hatten in diesem Gebiet Besitzungen. So wurden sie zum Namensgeber für diese Weinlage. 1659 wurde zum ersten Mal Kallstadter Kronenberg getrunken.
Bodenart: lehmiger Sandboden, sandige Lehme meist mit Kalksteingeröll, stark wechselnd

Steinacker
Wein vom Kallstadter Steinacker wird bereits seit dem Jahre 1270 gehandelt.
Bodenart: Lehmboden, Kalksteinverwitterungsboden, vereinzelt tonige Böden, kalkhaltig

Kobnert
Der Kobnert ist die größte Weinlage des Gebietes. Vor rund 800 Jahren taucht die Weinlage als „Coppenhart“ in den damaligen Steuerakten auf.
Bodenart: Lehm, Löß, Kalk, Ton, Kies, Sand, lehmiger Sand, sandiger Lehm