im Zeichen der Nachhaltigkeit

Früher war der Pfälzerwald vor allem Rohstoffquelle. Heute erkennen wir auch die Erholungs- und Freizeitfunktion des Waldes und insbesondere seine ökologische Bedeutung. Der Wald als „besonders schutzwürdige Landschaft“ ist ins Zentrum der Betrachtungen gerückt.

Zunächst als einer der ersten Naturparks in Deutschland gegründet, wurde der Pfälzerwald 1992 von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt. Seit 1998 ist er der deutsche Teil des ersten grenzüberschreitenden Biosphärenreservats in Europa. Daher auch der etwas sperrige, offizielle Name des Gebiets: Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen.

Die ursprüngliche Idee des Naturparks Pfälzerwald war es, für die Bevölkerung der umliegenden Ballungsräume Ort der Erholung und der Begegnung mit der Natur zu sein. Waldparkplätze entstanden, Wanderwege wurden ausgebaut und Sitzbänke aufgestellt. Im Zusammenspiel mit dem Pfälzerwaldverein, der Hütten bauen ließ und bewirtschaftete, begann die touristische Nutzung des Waldes.

Seit Mitte der 1970er Jahre unternehmen die Verantwortlichen vieles, um Landschaft und Biotope zu pflegen. Unter anderem ließen sie die Nadelwald-Monokulturen mit Laubbäumen aufforsten und dadurch in artenreicheren Mischwald umwandeln.

Seitdem der Pfälzerwald als Biosphärenreservat anerkannt ist, stehen ökologische Aspekte, nachhaltiges Wirtschaften sowie Umweltbildung und Umweltforschung im Vordergrund. Dementsprechend wurden verschiedene Zonen mit unterschiedlichen Zielen und Schutzfunktionen ausgewiesen.

Da sind zum einen die Kernzonen. In ihnen gilt ein vollständiger Schutz der Ökosysteme. Natürliche Wachstumsprozesse laufen hier weitgehend unbeeinflusst ab. Es gibt keine Waldbewirtschaftung und die touristische Nutzung ist auf ein Minimum beschränkt. Diese 16 Kernzonen umfassen nur gut zwei Prozent der Gesamtfläche des Biosphärenreservats.

Dann gibt es die Pflegezonen. In ihnen steht naturschonendes Wirtschaften im Vordergrund. Es geht darum, den Landschaftscharakter zu erhalten.

Schließlich sind da noch die Entwicklungszonen. In ihnen genießt die Nachhaltigkeit oberste Priorität. Die Besucherströme werden gelenkt,  im Mittelpunkt steht der sanfte Tourismus. Das Ziel: die Interessen von Forstwirtschaft und Jagd auf der einen und die Vorgaben des Naturschutzes auf der anderen Seite konstruktiv miteinander zu verbinden und mit all dem die touristischen Belange in Einklang zu bringen.